
Seit 50 Jahren eine starke Stimme für Teilhabe: BAG WfbM begeht Jubiläum
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) betont zu ihrer Gründung vor 50 Jahren, wie wichtig die Angebote ihrer Mitglieder sind. Gemeinsam setzen sich Werkstätten für behinderte Menschen, Förderstätten sowie andere Leistungsanbieter dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen vielfältige Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben haben. Diese Botschaft steht auch im Zentrum eines digitalen Flashmobs, der am heutigen Mittwoch in den sozialen Medien stattfindet.
Die BAG WfbM wurde am 18. Juni 1975 als bundesweite Interessenvertretung der Werkstätten in Bonn gegründet. Heute repräsentiert sie rund 700 Einrichtungen, die an knapp 3.000 Standorten Teilhabe am Arbeitsleben für etwa 310.000 Menschen mit Behinderungen ermöglichen. Mitglieder des Verbandes sind Werkstätten für behinderte Menschen, rechtlich selbstständige Förderstätten sowie rechtlich selbstständige andere Leistungsanbieter.
„In den 50 Jahren ihres Bestehens hat die BAG WfbM viele politische und gesetzgeberische Weichenstellungen im Bereich der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben aktiv begleitet und maßgeblich vorangetrieben. Aber das Engagement ist noch lange nicht zu Ende. Die Leistungen von Werkstätten, Förderstätten und anderen Leistungsanbietern braucht es auch in Zukunft. Denn sie sind ein Garant dafür, dass Menschen mit Behinderungen weiterhin dort lernen und arbeiten können, wo sie es möchten. Das unterstreicht auch das Motto unseres Jubiläums: Starke Stimme für Teilhabe – Vielfalt leben, Zukunft bewegen“, erklärt Andrea Stratmann, Vorstandsvorsitzende der BAG WfbM.
Die Mitglieder der BAG WfbM ermöglichen jenen Menschen die Teilhabe an Arbeit, beruflicher Bildung und Gesellschaft, die aufgrund ihrer Behinderungen aktuell nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können. Mit personenzentrierter Förderung tragen sie zur Umsetzung des individuellen Wunsch- und Wahlrechts bei. „Denn Menschen mit Behinderungen haben in der aktuellen Arbeitswelt noch immer nicht dieselben Chancen wie Menschen ohne Behinderungen“, sagt Andrea Stratmann. „Die Mitglieder der BAG WfbM gleichen diesen Nachteil aus, indem sie Brücken in die Arbeitswelt und in die Gesellschaft bauen. Dabei muss aber akzeptiert werden, dass nicht alle Menschen mit Behinderungen einen Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt anstreben.“
Beiträge in sozialen Medien zeigen vielseitiges und modernes Angebot
Die Vielfalt der Leistungen von Werkstätten, Förderstätten und anderen Leistungsanbietern zeigt auch ein digitaler Flashmob, der heute ab 11:00 Uhr in den sozialen Medien stattfindet.
Unter dem Hashtag #StarkeStimmeFuerTeilhabe geben die Mitglieder der BAG WfbM Einblicke in ihre Arbeit und machen deutlich, dass sie unterschiedliche Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben bieten und zukunftsweisende Projekte umsetzen.
Der Flashmob richtet sich an die breite Öffentlichkeit, aber auch an die Politik. Seit vielen Jahren setzen sich die BAG WfbM und ihre Mitglieder für eine Reform der Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Behinderungen ein und stoßen Veränderungen aktiv an. Jedoch braucht es auch eine umfassende Anpassung der gesetzlichen Regelungen. Die derzeitige Ausgestaltung des gesetzlichen Systems ermöglicht es beispielsweise nicht, die Einkommenssituation der Werkstattbeschäftigten, die Anerkennung der beruflichen Bildung und die Teilhabe von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf ohne Gesetzesänderungen und zusätzliche staatliche Unterstützung umfassend zu verbessern.
Text: Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V.