Vier goldene Kessel für die Küche der Lebenshilfe
(Bericht der Wormser Zeitung vom 04.07.2019)
Die Großküche der Lebenshilfe Worms belegt Platz 11 unter den Top 100 der Großküchen Deutschlands/ 4 goldene Kessel für herausragende Arbeit
Bereits zum dritten Mal in Folge wurde das Team der Zentralküche der Lebenshilfe Worms von der Internationalen Küchen- und Serviermeistervereinigung (IKSV) für ihre herausragende Arbeit gewürdigt. Präsident Rolf Maninger überreichte höchstpersönlich die vier goldenen Kessel in Form eines ISO-Zertifikates.
Was ist ein goldener Kessel?
Während in der Hotel- und Gastronomiebranche die bekannten Sterne verliehen werden, erhalten Großküchen und Kantinen aus Schulen, Kindertagesstätten, aus Altenheimen, Kliniken oder eben Lebenshilfe-Werkstätten goldene Kessel. Genau wie bei den Sternen ist es möglich, sich bis zu fünf goldene Kessel zu verdienen. Im Fokus der Bewertung stehen dabei die Qualität, das Marketing, die Mitarbeiter und die Wirtschaftlichkeit.
Die Küche der Lebenshilfe wurde bereits zum dritten Mal unter die Lupe genommen: 2014 erfolgte die erste Beurteilung. Damals reichte es immerhin zu zwei Kesseln. Bei der Zertifizierung im Jahre 2016 kam der dritte Kessel obendrauf. Bereits damals kündigte Küchenchef Andreas Heß im Rahmen der Feierstunde an, dass das Ende der Fahnenstage noch lange nicht erreicht sei und man den vierten goldenen Kessel fest im Blick habe. Gesagt – getan! „Wir hatten eine konkrete Strategie, mit der wir unser Ziel erreichen wollten“, erklärt der Küchenchef, „so haben wir zum Beispiel in den beiden letzten Jahren das Marketing komplett neu aufgestellt“. Ein neues Etikettendesign für alle Eigenprodukte der Werkstatt für Genuss, die Kreation der Nudelmarke „Pfrimmilli Engelslocken“ oder aber der neueste Coup der Zentralküche - die Entwicklung des hausgemachten Qualitätseises „Eisigartig“ - zeigen, dass der Entwicklergeist des Teams der Zentralküche riesig ist.
Neben dem Ausbau des Marketings hat man sich außerdem verstärkt den Themen „Nachhaltigkeit“ und „Regionalität“ gewidmet. So hat man sich z. B. mit der Firma Schwälbchen aus Mainz bewusst für einen regionalen Lieferanten von klassischen Milchprodukten entschieden, da dieser die Waren zum größten Teil in Mehrweggebinden anliefert und zudem eine Garantie gibt, dass die Erzeugnisse von Milchbauern aus der unmittelbaren Umgebung stammen. Wurst und Fleisch werden seit geraumer Zeit unter strenger Einhaltung der HACCP-Richtlinien ausschließlich in Mehrwegbehältern angeliefert, wodurch tausende Vakuumbeutel und Kartonagen eingespart werden konnten. „Bei der Entwicklung unseres neuen Labels „Eisigartig“ haben wir ebenfalls darauf geachtet, nachhaltige Materialien zu verwenden“, erklärt Heß. So habe man bei Schälchen, Deckeln, Löffel und Umverpackung auf leicht recyclebare Produkte gesetzt. „Die verwendeten Schokoladen stammen aus der nachhaltigen Produktion von Valrhona, die Früchte von Demeter und Boiron, Milch und Sahne aus unserer Heimat“, ergänzt der Küchenchef.
Auch die permanente Pflege und Weiterentwicklung des Warenwirtschaftssystems liefert zur Nachhaltigkeit einen großen Beitrag. Durch einen engen Austausch mit den Kunden werden die benötigten Mengen ständig nachkalkuliert und die Portionsgrößen angepasst, wodurch Überproduktionen und somit die Verschwendung von Lebensmitteln vermieden wird.
Lebenshilfe Küche unter den Top 11 der Großküchen Deutschlands
Maninger hatte allen Grund, das Küchenteam zu loben. Auf der Punkteskala von 1 bis 20 liegt die Küche der Lebenshilfe aktuell bei einem Wert von 19,58 Punkten von möglichen zwanzig Punkten (zum Vergleich in 2016: 17,1). Der fünfte Kessel wurde somit nur um 0,42 Punkte knapp verpasst. „Es ist wirklich beachtlich, dass Sie sich in nur zwei Jahren nochmals um 2,48 Punkte steigern konnten. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zu dieser tollen Leistung“, richtete der Präsident und Auditor das Wort an die Küchentruppe.
Den Vergleich mit anderen Küchen in Deutschland braucht die Lebenshilfe generell nicht zu scheuen. „Mit den erreichten Werten zählt ihr zu den Top 11 aller bewerteten Großküchen in Deutschland“, gratulierte Maninger.
