MdL Stephanie Lohr besucht Lebenshilfe

Viele neue Ideen trotz wachsender Bürokratie

MdL Stephanie Lohr besucht Lebenshilfe in Worms vor Ort / „Höchste Anerkennung“

WORMS „Es ist normal verschieden zu sein, denn jeder Mensch ist einzigartig.“ Was hinter diesem Leitsatz der Lebenshilfe Worms steckt, darüber hat sich die Landtagsabgeordnete Stephanie Lohr bei ihrer Sommertour direkt vor Ort ein Bild gemacht. „Ich bin beeindruckt von der Vielfalt der Angebote, der Qualität der Erzeugnisse in den Werkstätten und der Herzlichkeit und Wärme, die diese Gemeinschaft rund um das Team von Geschäftsführer Norbert Struck ausstrahlt“, fasst Lohr ihren Blick hinter die Kulissen zusammen. Seit mehr als 50 Jahren hat sich die Einrichtung in Worms der individuellen Förderung und Bildung von Menschen mit Behinderungen verschrieben. „Die Lebenshilfe fördert, betreut und zeigt ganz unverkrampft, wie Inklusion aussehen soll“, lobt Lohr. „Die Betreuung ist ganzheitlich, für jeden Behinderungsgrad angepasst und reicht vom Kreißsaal bis zum letzten Lebensweg.“  

Lob hat Lohr auch für die Werkstätten, deren Mitarbeiter je nach persönlichem Vermögen ausgebildet und eingesetzt werden. Laut Struck wird dabei die Vermittlung in ein reguläres Unternehmen angestrebt. „Das gelingt leider viel zu selten.“ Insbesondere wenn man den Menschen die Behinderung nicht ansehe, sei das Risiko hoch, dass sie in den Unternehmen überschätzt würden. Wie wichtig die Lebenshilfe-Werkstätten für die Beschäftigten sind, hat sich demnach gerade in der Corona-Hochphase im Frühjahr gezeigt: „Da wurden wir schwer vermisst!“, berichtete Struck. „Nahezu täglich sind Mitarbeiter ums Haus gelaufen und haben nachgefragt, wann es wieder losgeht.“ Inzwischen sind nahezu alle Werkstätten wieder angelaufen. 

Über die Lebenshilfe-Läden sagt Lohr: „Die moderne Einrichtung kann locker mit anderen Geschäften mithalten – und die Qualität sowieso!“. Struck bestätigt: „Unsere hauseigene Manufaktur erfüllt höchste Ansprüche“. Nudeln, Suppen, Eis oder Gebäck beispielsweise seien biologisch erzeugt, aus regionalen Zutaten und frei von Zusatzstoffen. Handgemachte Holzfiguren, Schneidebretter, oder Blumengebinde – nichts brauche den Vergleich zu scheuen. Das gilt, wie Struck anmerkt, übrigens auch für die Kantine. „Sie zählt zu den besten in Deutschland.“ 

Einen Blick warf Lohr auch auf den Hofladen in der Pipinstraße und das Radhaus in der Von-Steuben-Straße, die von der Lebenshilfe betrieben werden. „Beide Geschäfte werten das Angebot in Worms enorm auf und leisten einen wertvollen Beitrag zur Inklusion“. Das Gleiche gilt laut Lohr auch für das Cafe L in der Hafergasse, das im Mai schließen musste, was Lohr sehr bedauert. Wie Struck erklärte, waren die Kosten einfach zu hoch gewesen. „Wir haben aber schon neue Ideen!“, berichtete er. Im Blick hat er dabei unter anderem die Weihnachtsproduktion. Läuft alles nach Plan, kann die neue Schneidbretter-Kollektion sogar mit moderner Laser-Technik produziert werden.

Kritisch sieht der Lebenshilfe-Geschäftsführer die Bürokratie-Belastung. „Die nimmt immer weiter zu!“ Das neue Bundesteilhabegesetz etwa sei eher eine Zumutung als eine Hilfe für Angehörige und Betreuer. „Vor allem schafft es keinen Mehrwert für geistig behinderte Menschen,“ bemängelt Struck. Was in der Theorie Entscheidungsfreiheit bringen soll, etwa die Auswahl der Wohnform, des Therapieangebots oder der Pflegeleistungen, überfordere die Betroffenen in der Praxis und bedeute mehr Aufwand für die Angehörigen. „Hier wünschen wir uns eine bessere Differenzierung zwischen körperlicher und geistiger Behinderung“. Unnötig sei es auch, jedes Jahr aufs Neue erklären zu müssen, dass die Behinderung immer noch da ist. „Das ist ja nichts Vorübergehendes“. So gehe nur Zeit für die Betreuung verloren.

Dass Struck und das Lebenshilfe-Team trotzdem weitermachen und neue, gute Ideen auf den Weg bringen, verdient nach Ansicht von Lohr höchste Anerkennung und ein herzliches Dankeschön. „Und wir alle, jede Wormserin und jeder Wormser, können diese Leistung auch handfest würdigen – indem wir verstärkt auf Produkte und Dienstleistungen der Lebenshilfe zurückgreifen.“ 

 

BILDINFO:

Foto: Benedict Schulz

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